Ein Wunderwerk in sich: das Hormonsystem

Mit dem Verständnis des Hormonsystems kommt Hoffnung auf und die Zuversicht, dass dieses System den Umstellungen im Wechsel (Pubertät und Menopause) absolut gewachsen ist und keine zusätzlichen Hormone nötig sind.

Das Hormonsystem ist ein endokrines System, endo- «nach innen», das heisst die Drüsen sekretieren im Körperinneren (im Gegensatz zu exokrinen Drüsen wie Tränen oder Schweiss).

Durch die Hormone wird der gesamte Stoffwechsel reguliert: Wachstum, Verbrennung, Kalzium-, Jod- und Vitamin-D Speicher, Salz- und Wasserhaushalt, Kälte- und Wärmeausgleich, Hunger, Durst, Lust und Ansporn, Stress, Schmerz, etc. also zusammengefasst sind sie für das menschliche Wohlbefinden zuständig.

Das Hormonsystem besteht aus 6 Haupt-Produktionsstätten: der Hypophyse (Hirnanhangdrüse), Schilddrüse, Thymusdrüse, Bauchspeicheldrüse, den Nebennieren und den Keimdrüsen (Geschlechtsorgane), wobei sich Hormone überall im Körper finden. Ein geniales Rückkoppelungssystem tariert Mängel oder Überschüsse und meldet sie der Hypophyse, die als Schaltzentrale fungiert und Signale an Hormondrüsen aussendet. Durch negative und positive Rückkopplungssignale wird der Hormonhaushalt auf souveräne Weise stets neu reguliert. Hormone haben je nach Art hemmende oder freisetzende Eigenschaften.

Hormone sind chemische Boten- und Signalstoffe, die ins Blut abgegeben werden und überall dort andocken wo es (je nach Art des Hormons) passt. Es gibt drei grosse Gruppen von Hormonen, die sich in unterschiedlichen Substanzen lösen, dem Blutplasma oder in Proteinen, denen sie unterwegs begegnen. Sie bewegen sich gemächlich durch die Blutbahnen auf der passiven Suche nach Rezeptoren, an Organen und Geweben im ganzen Körper. Sie können potenziell auf alle Zellen wirken. Dort schliessen sich die Botenstoffe des Hormons entweder mit der Zielzelle zusammen oder bleiben an den oberflächlichen Rezeptoren der Zelle «kleben». Eine dritte Gruppe setzt sich in der Granula (sekretorische Teile der Zelle) ab, bis sie gebraucht wird, meist für den Zusammenschluss mit weiteren Botenstoffen, die dann gemeinsam das «Endhormon» bilden, beispielsweise in der Schilddrüse. Hormone reisen also von der Bildungsstätte zu jenen Zellen, an denen sie wirken.

Die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) ist die zentrale Kontroll- und Schaltstelle für das Hormonsystem und überprüft den gesamten Hormon-Haushalt. Der hintere Teil dieser Drüse gehört zum Nervensystem, der vordere Teil ist direkt mit der nächstfolgenden Drüse verbunden, der Schilddrüse, die als Motor des Systems gilt. Hormon- und Nervensystem funktionieren zwar unterschiedlich (das Nervensystem blitzschnell) sind aber beides sogenannte Regelsysteme, die um die Herstellung und Erhaltung der Homöostase bedacht sind; die Homöostase bezeichnet den ständigen Ausgleich zwischen Krankheit und Gesundheit.

Mit diesem Wissen scheint es schlicht unmöglich, sich anzumassen, in irgendeiner Art und Weise in so ein geniales System eingreifen zu wollen, ohne dass eine Krankheit vorliegt. Es ist nicht richtig, Frauen künstliche Hormone zur Unterbindung der Menopause zu verschreiben.

Hormone wandern gemächlich durch die Blutbahnen

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